Die Premiere des neuen Konzertfilms mit Jonas Kaufmann gab es am 15.Dezember um 20:15 auf ORF3 im Rahmen einer dreiteiligen Erlebnis- Bühne- Reihe zu sehen. Bereits am 27. November war die Mischung aus Konzert und Dokumentation in Anwesenheit des Hauptprotagonisten und ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz ca 200 ausgewählten Zuschauern in Wien vorgestellt worden. Durch den Abend im ORF Radiokulturhaus führte Moderatorin Barbara Rett. Ebenfalls anwesend waren u.a. Autor und Regisseur Thomas Voigt, Dirigent Jochen Rieder, Produzent Bernhard Fleischer und Vice President Sony Classical Per Hauber.
Das deutsche Fernsehpublikum hatte dann, eine Woche später, am 22.Dezember, die Gelegenheit, die neue Produktion von Thomas Voigt und Wolfgang Wunderlich zu genießen. Dieser Dokumentation oder besser dem Konzertfilm zu Grunde liegt die Premiere von Jonas Kaufmanns neuem Album "Wien" am 14.Oktober 2019 im Wiener Konzerthaus. Die eigentliche Konzerttour "Mein Wien" startet dann am 7. Januar 2020 in der Heimatstadt des 50jährigen, in München.
Es folgen 10 weitere Städte quer durch Deutschland und Europa. Ebenfalls zu erleben sein wird an seiner Seite wie schon bei der Premiere im Oktober die amerikanische Sopranistin Rachel Willis Sorenensen. Sie ist auch in drei Duetten auf dem neuen Album des deutschen Opernsängers zu hören und übernimmt für sieben Konzerte die Begleitung von Jonas Kaufmann bei dieser Tour,
die südafrikanische Opernsängerin Johanni van Oostrum, die verbleibenden vier.
Zurück zum neuen Konzertfilm mit Jonas Kaufmann. Den überwiegenden Anteil an dieser Dokumentation hat dann auch der erste Auftritt des symphatischen Ausnahmesängers mit seinem neuen Programm und dem im September neu erschienenen Album "Wien". Ausgerechnet die Premiere in Österreichs Hauptstadt zu singen und aufzuzeichnen war natürlich ein gewisses Wagnis, das aber mehr als geglückt ist. Ich selbst hatte auch die große Freude, neben vielen lieben Freunden, diese ganz besondere Premiere mitzuerleben.
(Eine Beitrag dazu ist ebenfalls auf meinem Blog unter dem Stichwort Konzerte nachzulesen). Um so aufmerksamer habe ich mir diese neue Produktion von Thomas Voigt und Wolfgang Wunderlich angeschaut und zudem ganz besonders intensiv erlebt.
Abgesehen von den Instrumentalstücken und dem Solo von Rachel Willis Sorensen im zweiten Teil sind alle Arien, Duette und Lieder
vom Abend des 14. Oktober zu erleben, inklusive aller Zugaben.
Die Verbindung zwischen den einzelnen Musikstücken bilden Interviewausschnitte mit Jonas Kaufmann sowie Besuche von Orten in Wien, die ihm besonders am Herzen liegen. In den verschiedenen Interviewteilen berichtet der vielbeschäftigte Sänger und vierfache Familienvater,wie und wann er das erste Mal nach Wien kam und was ihn unter anderem mit dieser Stadt verbindet. Kürzlich verriet er, auch einen Wohnsitz in Wien zu haben. Ob er jemals vollständig in seine zweite Heimat ziehe, wäre jetzt noch nicht absehbar, so Kaufmann. Seine zweite Ehefrau, die Opernregisseurin Christiane Lutz, lebt und arbeitet schon seit dem Jahre 2000 in Österreichs Hauptstadt. Der Münchner (Star)tenor gibt des weiteren Einblicke, wie seine Liebe zu dieser (speziellen) Musik entstanden ist und auch, wie anspruchsvoll diese in Wirklichkeit ist. Von wegen leichte Muse...
Der Konzertfilm ist liebevoll zusammengestellt, lädt ein, diese wunderbare Stadt selbst einmal zu besuchen und macht Lust auf Melodien, die Sängern und Zuschauer gleichermaßen ein Lächeln auf das Gesicht zaubern und zum Träumen anregen. Es könnte aber auch durchaus geschehen, dass plötzlich der Wunsch entsteht, mit dem Liebsten oder der Liebsten im Walzertakt durch den Raum zu schweben. Auch wenn die Premiere in Wien und die Konzertausschnitte im Mittelpunkt stehen, wirkt diese Komposition ausgewogen und harmonisch. Es besteht die Möglichkeit, etwas von Wien zu sehen, die Musik zu genießen, nähere Hintergrundinformationen zu erhalten und einen der weltbesten Tenöre und Opernsänger auf eine sehr schöne Art und von einer ebenso symphatischen Seite etwas besser kennenzulernen.
Ich jedenfalls hatte und habe viel Freude an dieser wunderschönen und äußerst gelungenen Produktion, die noch bis zum 20. März 2020 in der Arte Mediathek anzuschauen ist. Möglicherweise gibt es ja im Verlauf die Veröffentlichung einer DVD- Aufnahme. Sobald es neue Informationen bezüglich eines Erscheinungsdatums gibt, werden diese auf meinem Blog nachzulesen sein.
Außerhalb von Deutschland und vermutlich auch Österreich gibt es am 24. März 2020 übrigens die Gelegenheit, den Konzertfilm auf der Kinoleinwand zu erleben.
Abschließend kann ich nur noch einmal meine große Anerkennung für Autor und Regisseur Thomas Voigt Wolfgang Wunderlich äußern, die eine weitere wunderbare Dokumentation und einen großartigen Konzertfilm geschaffen haben, in deren Mittelpunkt einer der besten und vielseitigsten Opernsänger und Tenöre unserer Zeit steht: JONAS KAUFMANN!
Der sympathische Ausnahmesänger, der laut eigenen Angaben bereits seit 27 Jahren auf der Bühne steht, hat mal wieder gezeigt, wie man auch unbekannte und vielleicht auch ungewohnte Melodien einem großen Publikum näher bringen kann. Seien es nun Wiener Lieder, Operette oder wie kürzlich bei seinem Rollendebüt als Paul in Erich Wolfgang Korngolds toter Stadt am Münchner Nationaltheater.
Wir können uns nun auf eine wunderschöne und sicher sehr erfolgreiche Tour freuen, auf viele weitere neue intressante Projekte und ein ausgesprochen spannendes und aufregendes Jahr 2020! Dafür Alles nur erdenklich Gute und TOI TOI TOI!
Alle Fotorechte in diesem Beitrag liegen bei Barbara Horstmann