Von Hannah Klug / Wunderbare Welt der Oper
21. Juni 2018
(C) Wilfried Hösl / Bayerische Staatsoper
Nun ist es bis zur ersten Festspielpremiere gerade noch eine Woche hin. Am 28. Juni bringt Pierre Audi zusammen mit Georg Baselitz, der auch Bühnenbild und Kostüme gestaltet und Maestro Kirill Petrenko, der die musikalische Leitung hat, Richard Wagners letztes Werk Parsifal auf die Bühne des Münchner Nationaltheaters. Richard Wagner bezeichnete dieses Meisterwerk der Musikgeschichte nicht als Oper, was ihm als zu profan erschien, sondern gab ihm den Beinamen Bühnenweihfestspiel. Die Themen in Parsifal sind vor allem christlich geprägte wie Schuld, Sühne, Vergebung, Leiden, Erlösung, Hoffnung, aber auch die tiefe und reine Liebe zu Gott. Pierre Audi, der für eine intensive Personenführung bekannt ist und Maestro Kirill Petrenko, für den es eine weitere Stückpremiere ist, haben ein herausragendes Solistenteam auf der Bühne stehen. Allesamt großartige Sänger, vielmehr Sängerdarsteller.
(C) Screenshot ZDF / Morgenmagazin
Allen voran der Münchner Publikumsliebling, (Star) Tenor Jonas Kaufmann in der Titelpartie. Er verkörpert Parsifal, den jungen, reinen Toren, der durch Mitleid wissend wird und am Ende Amfortas, den siechenden Gralskönig,mit dem heiligen Speer erlöst, um dann an seine Stelle zu treten. Für diese Neuinszenierung der Bayerischen Staatsoper im Rahmen der Opernfestspiele 2018 opferte der sympathische Münchner sogar seine berühmte Lockenpracht und ließ sich vor der Klavierhauptprobe letzte Woche bei einem Friseurbesuch die Haare kurz schneiden und dunkelbraun färben. Auch von seinem Bart, der ebenfalls ein Markenzeichen geworden ist, muss sich der 48Jährige zumindestens an den Vorstellungstagen trennen. Parsifal, der junge reine Tor, ein unerfahrener Knabe mit grauen Haaren und Bart, das wäre doch wohl ein wenig unglaubwürdig.
So gab es nun die entsprechende optische Verjüngungskur für Jonas Kaufmann, der sich ganz offensichtlich auch noch recht wohl damit fühlt. Zum Thema Haare Lassen und zu vielen Themen rundum Wagners letzter Oper und dieser Neuproduktion hat sich der Münchner Opernsänger in einem Interview geäußert, das am 20.Juni in der SZ Online erschien und in der Sonderbeilage der SZ zu den Opernfestspielen 2018, die seit heute erhältlich ist.
(C) BR / Klassikmagazin Klick Klack
An der Seite von Jonas Kaufmann stehen weitere großartige Sänger und Kollegen mit ihm auf der Bühne des Nationaltheaters. Rene Pape verkörpert den edlen Gurnemanz, Christian Gerhaher den siechenden Gralskönig Amfortas. Wolfgang Koch schlüpft in die Rolle des Zauberers und gefallenen Gralsritter Klingsor und Nina Stemme wird in der einzigen weiblichen Hauptpartie zu erleben sein. Die Rolle der Kundry ist wohl der spannendste und vielseitigste Charakter in Richard Wagners Bühnenweihfestspiel. Die einzelnen Figuren und ihre Darsteller sollen in einem entsprechenden Beitrag noch einmal gesondert zur Sprache kommen.
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Ansonsten ist dieser Parsifal in der Regie von Pierre Audi und mit dem Bühnenbild von Georg Baselitz, der auch die Kostüme übernimmt, recht düster angelegt. Die ersten bildlichen Eindrücke auf der Website und FB Seite der Bayerischen Staatsoper sowie die Interviews mit Pierre Audi und Georg Baselitz in der Festspielausgabe des Magazins Max-Joseph vermitteln ein wenig das Konzept dieser Neuproduktion und die Gedanken, die es zu Wagners Bühnenweihfestspiel und der Thematik gibt. Die Ausgabe des Max-Joseph für die Münchner Opernfestspiele 2018 erscheint am 22.Juni. Im Kartenbüro der Bayerischen Staatstheater am Marstallplatz und im dazugehörigen Opernshop wird das Magazin zu erhalten sein. Üblicherweise gibt es die Festspielausgabe bei jedem Programmkauf jeglicher Art dazu.
(C) Link Youtube / Bayerische Staatsoper
Es sei auch hier wieder erwähnt dass es am 8. Juli direkt vor dem Nationaltheater auf dem Max-Joseph- Platz eine Live Übertragung direkt aus dem Innenraum der Oper geben wird. Die Veranstaltung „Oper für Alle“ gibt es seit mehr als zwei Jahrzehnten und wird alljährlich von BMW in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Staatsoper gesponsert. Somit ist der Eintritt frei.
Parallel wird diese Vorstellung zusätzlich live im Internet übertragen. Auch die Übertragung auf Staatsopern TV ist kostenfrei zu genießen.
Die Premiere ist am 28. Juni live auf BR Klassik zu erleben. Eine halbe Stunde vorher gibt es noch Interviews mit Beteiligten der Produktion direkt aus dem Foyer des Nationaltheaters mitanzuhören.
(C) Ruth Walz / Bayerische Staatsoper
Mit dem Inhalt von Richard Wagners letztem Werk werde ich mich separat beschäftigen und hoffe, ich
kann damit ein wenig zum Verständnis beitragen und einen Zugang schaffen, sich dieser wunderbaren Musik zu öffnen und sich einzulassen auf eine intensive und bewegende Reise, letztendlich auch zu
sich selbst. Noch vor der Premiere wird dieser geplante Beitrag auf meinem Blog erscheinen, vermutlich ein wenig vermischt mit den Eindrücken vom morgigen Workshop zu dieser Neuproduktion im
Rennert-Saal, eine der Probebühnen der Bayerischen Staatsoper, der Premieren Matinee am kommenden Sonntag und möglicherweise der Generalprobe, die nächste Woche Montag stattfinden wird. Alles
zusammengefasst wird dann, so der Wunsch, einen möglichst umfassenden Einblick in diese Oper und ihre Neuinszenierung im Münchner Nationaltheater geben. Für Alle, die sich schon vorher ein wenig
mit dem Inhalt beschäftigen möchten, sei die Preview der Bayerischen Staatsoper ans Herz gelegt, in dem sich Beteiligte der Produktion wie Jonas Kaufmann und Nina Stemme zu ihren Rollen
äußern.
(C) Link Youtube / Bayerische Staatsoper